Gustaf Engzell wurde am 25. Januar 1757 als Sohn des Schuhmachers Gustaf Gustafsson und dessen Frau Anna Hansdotter in Vika in Dalarna geboren und starb am 2. Mai 1797 in Östra Torps in Skåne. Engzell war ab 1790 mit der 13 Jahre jüngeren Gertrud Elisabet Kjellström verheiratet.
Als Kind musste Gustaf Engzell mit seinem Vater durch Schweden ziehen und ihm bei seiner Arbeit helfen. Erst als er im Alter von 14 Jahren einer unbekannten Person in Västerås durch seine Intelligenz auffiel, nahm diese ihn bei sich auf, schickte ihn in die Schule und bereitete den Jugendlichen durch zusätzlichen Privatunterricht auf die Hochschulreife vor.
Aber obwohl sich Gustaf Engzell 1782 an der Universität in Uppsala einschrieb, belegen Dokumente aus jener Zeit, dass er sich in dieser Zeit, vermutlich um seinen Unterhalt als Lehrer zu verdienen, in Falun aufhielt und gegen 1784 nach Stockholm kam um sich dort der Literatur zu widmen. Auf Grund der Gicht, die sich bereits wenig später bei Engzell bemerkbar machte, geriet der Schriftsteller jedoch in Schulden und hatte nur noch einen Ausweg, nämlich Priester zu werden. 1787 wurde Engzell dann zum Priester geweiht und ein Jahr später trat er seinen Dienst als Regimentspriester in Dalarna an.
Als Gustaf Engzell im Jahre 1786 mit seinen ersten literarischen Werken an die Öffentlichkeit trat, geriet er in eine Zwischenphase in der die Diskussion für oder gegen den Reim bereits ausgebrochen war. Engzell stellte sich in diesen Fragen zu den modernen Autoren Bengt Lidner und vor allem Thomas Thorild und gegen Johan Henric Kellgren, der indes eine sehr bedeutende Rolle in der literarischen Welt jener Zeit spielte und als Gegner nicht zu unterschätzen war.
Auch wenn Gustaf Engzell der vermutlich literarisch gebildetste Dichter der modernen Lyriker war und sowohl die antike Dichtkunst als auch die moderne englische und französische Dichtkunst sehr gut kannte und auch mehrere Sprachen beherrschte, war er für Kellgren das bedeutendste Opfer, da Engzell in der Literatur eigenen Wegen folgte, keine bedeutenden Gönner hatte und selbst die moderne Poesie teilweise mit Ironie behandelte. Kellgren suchte daher bei Engzell alle Schwächen der modernen Literatur, die er als „neue epileptische Poesie“ bezeichnete und nannte Engzell öffentlich als verrückt.
Selbst wenn Gustaf Engzell Thorild als Lyrikern bewunderte, so teilte er nicht dessen politische Einstellung, sondern war und blieb überzeugter Royalist, der sich mit seiner Schrift Anmärkning öfver friheten gegen Thorild stellte und der Überzeugung war, dass der Schwede nicht für die Freiheit nach französischem Modell geeignet sei, sondern einen starken Führer benötigte, nämlich den König. Diese Einstellung war auch eine der Ursachen, warum er nicht unter den modernen Autoren der Zeit anerkannt wurde und daher keine Unterstützung gegen Kellgren fand.
Die literarische Leistung Kellgrens wird bis heute nicht in vollem Masse anerkannt, da die meisten Literaturwissenschaftler Gustaf Engzell immer noch unter den Vorromantikern einordnen wollen, sich der Schriftsteller jedoch in keine klare Kategorie einordnen lässt, da er zwar nach der ungereimten Lyrik strebte, jedoch die gesamte Einstellung der Klassik in sich trug und zudem als Regimentspriester täglich mit der konservativen Schicht Schwedens in Berührung kam, was man auch feststellt, wenn man sein Gedicht Natten liest, das erstmals in der Stockholms Posten zu lesen war, denn Engzell lässt sich mit diesem erotischen Werk von Ovid beeinflussen, greift aber zum modernen Stil der Lyrik, der um diese Zeit noch als revolutionär oder abartig betrachtet wurde.
Indirekt spielte Gustaf Engzell auch für die Geschichte Schwedens eine gewisse Bedeutung, denn als Priester des Regiments in Dalarna unterstütze er mit seinen Schriften und Predigten die Vorgehensweise Gustav III. gegen die Dänen und machte den König geradezu zu einem Helden für den es sich lohnt sein Blut zu vergießen. In einer Ode, die Engzell für Gustav III. schrieb, versicherte er auch diesem die Treue aller Soldaten, die für die Freiheit Schwedens zu sterben bereit waren, eine Freiheit, die der König natürlich in seinen Händen hatte.
Nachdem Gustaf Engzell bereits im Alter von 40 Jahren starb und die letzten Jahre seines Lebens, als er eine feste Priesterstelle in Skåne erhalten hatte, kaum noch literarisch aktiv war, ist der Umfang seiner Werke relativ begrenzt. Dass ihm wenig Platz in der schwedischen Literaturgeschichte gewährt wird, liegt vor allem an seiner isolierten Stellung unter den Literaten jener Zeit und daran, dass er persönlich nach der Vergangenheit Schwedens strebte, lyrisch jedoch zur Zukunft griff. Engzell wurde daher von jeder Schicht als Außenseiter betrachtet, wobei ihm zusätzlich nachgesagt wird, dass er mit seiner direkten Offenheit sehr schnell als überheblich betrachtet wurde und daher von der gehobenen Schicht Schwedens gemieden wurde.
Als Kind musste Gustaf Engzell mit seinem Vater durch Schweden ziehen und ihm bei seiner Arbeit helfen. Erst als er im Alter von 14 Jahren einer unbekannten Person in Västerås durch seine Intelligenz auffiel, nahm diese ihn bei sich auf, schickte ihn in die Schule und bereitete den Jugendlichen durch zusätzlichen Privatunterricht auf die Hochschulreife vor.
Aber obwohl sich Gustaf Engzell 1782 an der Universität in Uppsala einschrieb, belegen Dokumente aus jener Zeit, dass er sich in dieser Zeit, vermutlich um seinen Unterhalt als Lehrer zu verdienen, in Falun aufhielt und gegen 1784 nach Stockholm kam um sich dort der Literatur zu widmen. Auf Grund der Gicht, die sich bereits wenig später bei Engzell bemerkbar machte, geriet der Schriftsteller jedoch in Schulden und hatte nur noch einen Ausweg, nämlich Priester zu werden. 1787 wurde Engzell dann zum Priester geweiht und ein Jahr später trat er seinen Dienst als Regimentspriester in Dalarna an.
Als Gustaf Engzell im Jahre 1786 mit seinen ersten literarischen Werken an die Öffentlichkeit trat, geriet er in eine Zwischenphase in der die Diskussion für oder gegen den Reim bereits ausgebrochen war. Engzell stellte sich in diesen Fragen zu den modernen Autoren Bengt Lidner und vor allem Thomas Thorild und gegen Johan Henric Kellgren, der indes eine sehr bedeutende Rolle in der literarischen Welt jener Zeit spielte und als Gegner nicht zu unterschätzen war.
Auch wenn Gustaf Engzell der vermutlich literarisch gebildetste Dichter der modernen Lyriker war und sowohl die antike Dichtkunst als auch die moderne englische und französische Dichtkunst sehr gut kannte und auch mehrere Sprachen beherrschte, war er für Kellgren das bedeutendste Opfer, da Engzell in der Literatur eigenen Wegen folgte, keine bedeutenden Gönner hatte und selbst die moderne Poesie teilweise mit Ironie behandelte. Kellgren suchte daher bei Engzell alle Schwächen der modernen Literatur, die er als „neue epileptische Poesie“ bezeichnete und nannte Engzell öffentlich als verrückt.
Selbst wenn Gustaf Engzell Thorild als Lyrikern bewunderte, so teilte er nicht dessen politische Einstellung, sondern war und blieb überzeugter Royalist, der sich mit seiner Schrift Anmärkning öfver friheten gegen Thorild stellte und der Überzeugung war, dass der Schwede nicht für die Freiheit nach französischem Modell geeignet sei, sondern einen starken Führer benötigte, nämlich den König. Diese Einstellung war auch eine der Ursachen, warum er nicht unter den modernen Autoren der Zeit anerkannt wurde und daher keine Unterstützung gegen Kellgren fand.
Die literarische Leistung Kellgrens wird bis heute nicht in vollem Masse anerkannt, da die meisten Literaturwissenschaftler Gustaf Engzell immer noch unter den Vorromantikern einordnen wollen, sich der Schriftsteller jedoch in keine klare Kategorie einordnen lässt, da er zwar nach der ungereimten Lyrik strebte, jedoch die gesamte Einstellung der Klassik in sich trug und zudem als Regimentspriester täglich mit der konservativen Schicht Schwedens in Berührung kam, was man auch feststellt, wenn man sein Gedicht Natten liest, das erstmals in der Stockholms Posten zu lesen war, denn Engzell lässt sich mit diesem erotischen Werk von Ovid beeinflussen, greift aber zum modernen Stil der Lyrik, der um diese Zeit noch als revolutionär oder abartig betrachtet wurde.
Indirekt spielte Gustaf Engzell auch für die Geschichte Schwedens eine gewisse Bedeutung, denn als Priester des Regiments in Dalarna unterstütze er mit seinen Schriften und Predigten die Vorgehensweise Gustav III. gegen die Dänen und machte den König geradezu zu einem Helden für den es sich lohnt sein Blut zu vergießen. In einer Ode, die Engzell für Gustav III. schrieb, versicherte er auch diesem die Treue aller Soldaten, die für die Freiheit Schwedens zu sterben bereit waren, eine Freiheit, die der König natürlich in seinen Händen hatte.
Nachdem Gustaf Engzell bereits im Alter von 40 Jahren starb und die letzten Jahre seines Lebens, als er eine feste Priesterstelle in Skåne erhalten hatte, kaum noch literarisch aktiv war, ist der Umfang seiner Werke relativ begrenzt. Dass ihm wenig Platz in der schwedischen Literaturgeschichte gewährt wird, liegt vor allem an seiner isolierten Stellung unter den Literaten jener Zeit und daran, dass er persönlich nach der Vergangenheit Schwedens strebte, lyrisch jedoch zur Zukunft griff. Engzell wurde daher von jeder Schicht als Außenseiter betrachtet, wobei ihm zusätzlich nachgesagt wird, dass er mit seiner direkten Offenheit sehr schnell als überheblich betrachtet wurde und daher von der gehobenen Schicht Schwedens gemieden wurde.
Copyright: Herbert Kårlin
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