24 juni 2013

Axel Ideström und die Kritik zur westlichen Religion

Axel Ideström wurde am 30. Juni 1873 als Sohn der Telegraphisten Gustav Leonard Ideström und dessen Frau Anna Elisabet Fornander in Kalmar geboren und starb am 17. April 1959 in Stockholm. Ideström war nie verheiratet.

Außer dass Axel Ideström in einem bürgerlichen Milieu aufwuchs und 1892 in Kalmar die Hochschulreife machte ist aus der Kindheit und der Jugend von Axel Ideström kaum etwas bekannt. Nach der Hochschulreife begann Idestöm im Telegraphieamt zu arbeiten, wo er langsam aufstieg und bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1935 tätig war.

Axel Ideström, Korsets seger. En romersk berättelse, Wahlström & Widstrand, Stockholm, 1917

Als Schriftsteller trat Axel Ideström mit seinem Roman Sarons Liljor erstmals im Jahre 1901 an die Öffentlichkeit, mit einem Roman bei dem die Hauptfigur Redakteur einer religiösen Zeitschrift ist, die Handlung dabei jedoch die christliche Lehre der Zeit als Satire behandelt.

Bereits mit diesem ersten Werk zeigt sich eine klare Linie von Axel Ideström, der die Ethik über die Religion stellt und das Dogma der Religion als bequem und damit gefährlich betrachtet, da sich der Glaube gegen die Freiheit der Person und die Freiheit des Denkens richtet. Ideström entwickelt bei seinen Werken daher die Theorie, dass der westliche Glaube zur Verlogenheit und Unehrlichkeit der Gesellschaft führt.

Diese Auseinandersetzung zwischen Religion und Ethik findet man auch in den Folgebänden des Schriftstellers Axel Ideström, der bereits 1903 mit En idealist seinen zweiten Roman vorlegt und die ethischen Fragen selbst bei seinem einzigen Arbeiterroman Snickar Logren im Jahre 1913 noch in den Vordergrund stellt, auch wenn der einzige Arbeiterroman des Schriftstellers zeigt, dass er das Leben der Arbeiter der Epoche nicht kennt und deren Dasein idealisiert.

Neben einigen theoretischen Abhandlungen zur Ethik und Religion beschäftigt sich Axel Ideström vor allem mit kulturhistorischen Studien, was dazu führt, dass er mehrere seiner Romane, Novellen und historischen Erzählungen in der Vergangenheit spielen lässt und der Schriftsteller auch in der Religion einen Schritt nach Rom oder Ägypten unternimmt um das Christentum unter den verschiedensten Warten zu beleuchten und die Schwachstellen der Religion immer wieder aufzuzeigen. Ideström wird dadurch einer der ersten Autoren Schwedens, die die unterschiedlichen Einstellungen und Glaubensrichtungen bereits als Konfliktsituation betrachten und damit in die Zukunft sehen.

Für Axel Ideström ist der Geschichtsroman immer eine Auseinandersetzung mit der Kultur eines Landes, wobei die Kultur wiederum vom jeweiligen Glauben getragen wird. Ideström hat hierbei intensive Forschungen betrieben und zeigt an Hand seiner Werke, dass er ebenso mit der Mythologie der frühen Glaubensrichtungen vertraut ist wie mit den verschiedensten Glaubensrichtungen der östlichen und westlichen Welt. Seine Romane sind daher eine bedeutende kulturelle Darstellung der multikulturellen Denkweise zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Im Laufe der Jahre zeigt Axel Ideström immer mehr die Neigung in seinen Romanen die östlichen Religionen über jene des Westens zu stellen, da, in seinen Augen, die westliche Religion den Krieg fördert während Buddhismus und Hinduismus eher die Tendenz haben Kriege zu vermeiden, da dort der neutrale ethische Gedanke in den Vordergrund gerät und daher auch eine größere Toleranz gegenüber anderen religiösen Strömungen zeigt.

Wenn Axel Ideström über Indien schreibt, so ist der Buddhismus natürlich nicht das Thema des Buches, sonder der Schriftsteller greift zu Naturschilderungen und Handlungen, die lediglich die Auswirkung des buddhistischen Denkens spiegeln. Die Stärke seiner indischen Romane ist umso erstaunlicher, da der Schriftsteller Indien erst 1930 besuchte und er seine Romane vorher ausschließlich auf Dokumentationsarbeit aufbaute.

Da Axel Ideström die westliche Ideologie in allen seinen Werken in Zweifel stellte und damit gegen den Strom schwamm, gelang es ihm nie wirklich in der literarischen Welt anerkannt zu werden in der der protestantische Glaube als Grundpfeiler galt. Seine Ideologie wurde in Schweden erst in den 70er Jahren offener aufgenommen, als der Schriftsteller bereits seit über zehn Jahren tot war. Aber gerade seine Kritik zur Religion macht Ideström zu einem Autor, der als Literat eine bedeutende Rolle in der Geschichte der schwedischen Literatur einnimmt und sehr persönliche Werke veröffentlichte. Ideström schrieb gegen die Intoleranz noch bevor sich die Mehrheit der Bevölkerung einen Gedanken zur Toleranz machte, sondern Ideologien als die größten Werte ansah.

Copyright: Herbert Kårlin

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