Rose Lagercrantz, geborene Schmidt, wurde am 12. Juni 1947 als Tochter des Ehepaars George und Ella Schmidt in Stockholm geboren. Seit 1966 ist die Schriftstellerin mit Professor Hugo Lagercrantz verheiratet. Das Ehepaar wohnt auf Östermalm in Stockholm.
Die Kindheit von Rose Lagercrantz war, wie sie selbst schreibt, vom Schweigen geprägt, auch wenn sie eine angenehme Kindheit verbrachte, denn die Eltern wollten nicht viel über ihre Vergangenheit sprechen. Der Vater war, nachdem er mehrmals ins Gefängnis gesteckt worden war, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs über Prag und Krakau nach Schweden geflohen und die Mutter, die in Transylvanien geboren war, überlebte Auschwitz und kam erst nach dem Krieg nach Schweden. In Stockholm lernten die beiden Verfolgten sich kennen, heirateten und Rose wurde geboren.
Die Kindheit von Rose Lagercrantz war, wie sie selbst schreibt, vom Schweigen geprägt, auch wenn sie eine angenehme Kindheit verbrachte, denn die Eltern wollten nicht viel über ihre Vergangenheit sprechen. Der Vater war, nachdem er mehrmals ins Gefängnis gesteckt worden war, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs über Prag und Krakau nach Schweden geflohen und die Mutter, die in Transylvanien geboren war, überlebte Auschwitz und kam erst nach dem Krieg nach Schweden. In Stockholm lernten die beiden Verfolgten sich kennen, heirateten und Rose wurde geboren.
Ihre Kindheit verbrachte Rose Lagercrantz im Stadtteil Midsommarkransen in Stockholm, wo vor allem die Mutter um die Erziehung kümmerte, da der Vater als Vertreter für mehrere schwedische Firmen oft wochenlang unterwegs war bevor er zurück in die Zweizimmerwohnung kam. Schon als Kind fand die Welt des Mädchens in Büchern und einem Hain gegenüber der Wohnung statt. Statt mit Realität wuchs Lagercrantz die ersten Jahre mit Träumen auf.
Die Realität holte Rose Lagercrantz dann jedoch ein als die Familie 1954 in den Vorort Högdalen umzog, denn hier wurde ihre Familie plötzlich als Judenteufel beschimpft und Kinder begannen das Mädchen mit „ausländischen“ Eltern zu mobben, nur in der Schule hatte Lagercrantz eine gewisse Freizone, da sich der Rassismus vor allem auf ihr Wohngebiet beschränkte.
Mit elf sah Rose Lagercratz das erste Mal ein Hakenkreuz. Obwohl die Eltern jeder Frage über ihre Vergangenheit auswichen, so wusste die Schriftstellerin was dies bedeutete, ein Zeichen, das während des Zweiten Weltkriegs ihre Eltern prägte und nun für sie selbst ein Zeichen der Verfolgung wurde, ein Hinweis, dass sie jüdische Eltern hatte und kein schwedisches Blut. Vor allem das Schweigen der Eltern belastete die Jugendliche, da ihr damit ein Stück ihrer eigenen Geschichte gestohlen wurde und eine Aufarbeitung der Probleme nicht stattfinden konnte.
Nach Ende der Schulzeit ging das Leben für Rose Lagercrantz wie im Flug, denn mit 19 heiratete sie Hugo Lagercrantz und nur wenige Jahre später hatte sie drei Kinder und einen Haushalt. Auch wenn sich die Schriftstellerin immer noch zu Büchern hingezogen fühlte, so sollte es einige Jahre dauern bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte, denn erst arbeitete sie bei Rundfunk und Fernsehen und später leitete sie ein Kindertheater in Stockholm.
Erst als Rose Lagercrantz 26 Jahre alt war, erschien dann ihr erstes Buch Tullesommar, die Geschichte eines neunjährigen Scheidungskindes. Das Buch, das 1982 unter dem Titel Ett hjärta av guld für das schwedische Fernsehen verfilmt wurde, brachte Lagercrantz unmittelbar den Durchbruch als Jugendbuchautorin. In den Folgejahren veröffentlicht die Autoren im Schnitt jedes Jahr mindestens ein Buch, wobei sie mit der Zeit nicht nur Kinder- und Jugendbücher schreibt, sondern auch einige Romane für Erwachsene.
Die Kinder- und Jugendbücher von Rose Lagercrantz richten sich an verschiedene Altersgruppen und gehen von Sagen über Jugendromane bis zum Mystery. Erst 2007 wagt sich die Schriftstellerin dabei auch an ein Thema, das sie ihr Leben lang beschäftigt hatte, denn mit Flickan som älskade potatis schreibt sie einen Jugendroman, der das Überleben im Konzentrationslager Bergen-Belsen beschreibt und bereitet damit in gewisser Weise ihren Roman Om man ännu finns: en familjekrönikan mit dem die Autorin versucht ihre eigene Geschichte und die ihrer Eltern zu entdecken, auch wenn der Leser deutlich spürt, dass hierbei noch Löcher vorhanden sind.
Die Kinder- und Jugendbücher von Rose Lagercrantz sind ein Gegenpol zur heilen Welt, die Astrid Lindgren mit ihren Büchern schuf und zeigen die andere Seite Schwedens, denn die Werke von Rose Lagercrantz sprechen von Problemen, von den Schwierigkeiten des Überlebens, von Mobbing und selbst von Rassismus, obwohl ein Teil der Handlungen zur gleichen Epoche stattfinden als die Handlungen in Bullerbü.
Auch wenn Rose Lagercrantz in Schweden zu den bedeutendsten Kinderbuchautorinnen gehört, so werden ihre Kinderbücher nur sehr zögernd ins Deutsche übersetzt, weil das deutsche Publikum nur die Sonnenseite Schwedens mit roten Häuschen, der Freiheit und dem Sommerparadies sehen will und der Stockholmer Stadtteil Midsommarkransen wenig mit dem Tanz um die Mittsommerstange zu tun hat.
Welche Bedeutung Rose Lagercrantz bereits für die schwedische Literaturgeschichte hat, kann man den zahlreichen Preisen entnehmen, die sie für ihre Werke erhielt, denn Lagercrantz erhielt den Augustpriset, den Astrid Lindgren priset, die Nils Holgersson-plakette und andere Auszeichnungen. Zwischen 1989 und 1996 saß die Schriftstellerin auch auf dem Stuhl Nummer 13 der Svenska barnoksakademien.
Die Realität holte Rose Lagercrantz dann jedoch ein als die Familie 1954 in den Vorort Högdalen umzog, denn hier wurde ihre Familie plötzlich als Judenteufel beschimpft und Kinder begannen das Mädchen mit „ausländischen“ Eltern zu mobben, nur in der Schule hatte Lagercrantz eine gewisse Freizone, da sich der Rassismus vor allem auf ihr Wohngebiet beschränkte.
Mit elf sah Rose Lagercratz das erste Mal ein Hakenkreuz. Obwohl die Eltern jeder Frage über ihre Vergangenheit auswichen, so wusste die Schriftstellerin was dies bedeutete, ein Zeichen, das während des Zweiten Weltkriegs ihre Eltern prägte und nun für sie selbst ein Zeichen der Verfolgung wurde, ein Hinweis, dass sie jüdische Eltern hatte und kein schwedisches Blut. Vor allem das Schweigen der Eltern belastete die Jugendliche, da ihr damit ein Stück ihrer eigenen Geschichte gestohlen wurde und eine Aufarbeitung der Probleme nicht stattfinden konnte.
Nach Ende der Schulzeit ging das Leben für Rose Lagercrantz wie im Flug, denn mit 19 heiratete sie Hugo Lagercrantz und nur wenige Jahre später hatte sie drei Kinder und einen Haushalt. Auch wenn sich die Schriftstellerin immer noch zu Büchern hingezogen fühlte, so sollte es einige Jahre dauern bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte, denn erst arbeitete sie bei Rundfunk und Fernsehen und später leitete sie ein Kindertheater in Stockholm.
Erst als Rose Lagercrantz 26 Jahre alt war, erschien dann ihr erstes Buch Tullesommar, die Geschichte eines neunjährigen Scheidungskindes. Das Buch, das 1982 unter dem Titel Ett hjärta av guld für das schwedische Fernsehen verfilmt wurde, brachte Lagercrantz unmittelbar den Durchbruch als Jugendbuchautorin. In den Folgejahren veröffentlicht die Autoren im Schnitt jedes Jahr mindestens ein Buch, wobei sie mit der Zeit nicht nur Kinder- und Jugendbücher schreibt, sondern auch einige Romane für Erwachsene.
Die Kinder- und Jugendbücher von Rose Lagercrantz richten sich an verschiedene Altersgruppen und gehen von Sagen über Jugendromane bis zum Mystery. Erst 2007 wagt sich die Schriftstellerin dabei auch an ein Thema, das sie ihr Leben lang beschäftigt hatte, denn mit Flickan som älskade potatis schreibt sie einen Jugendroman, der das Überleben im Konzentrationslager Bergen-Belsen beschreibt und bereitet damit in gewisser Weise ihren Roman Om man ännu finns: en familjekrönikan mit dem die Autorin versucht ihre eigene Geschichte und die ihrer Eltern zu entdecken, auch wenn der Leser deutlich spürt, dass hierbei noch Löcher vorhanden sind.
Die Kinder- und Jugendbücher von Rose Lagercrantz sind ein Gegenpol zur heilen Welt, die Astrid Lindgren mit ihren Büchern schuf und zeigen die andere Seite Schwedens, denn die Werke von Rose Lagercrantz sprechen von Problemen, von den Schwierigkeiten des Überlebens, von Mobbing und selbst von Rassismus, obwohl ein Teil der Handlungen zur gleichen Epoche stattfinden als die Handlungen in Bullerbü.
Auch wenn Rose Lagercrantz in Schweden zu den bedeutendsten Kinderbuchautorinnen gehört, so werden ihre Kinderbücher nur sehr zögernd ins Deutsche übersetzt, weil das deutsche Publikum nur die Sonnenseite Schwedens mit roten Häuschen, der Freiheit und dem Sommerparadies sehen will und der Stockholmer Stadtteil Midsommarkransen wenig mit dem Tanz um die Mittsommerstange zu tun hat.
Welche Bedeutung Rose Lagercrantz bereits für die schwedische Literaturgeschichte hat, kann man den zahlreichen Preisen entnehmen, die sie für ihre Werke erhielt, denn Lagercrantz erhielt den Augustpriset, den Astrid Lindgren priset, die Nils Holgersson-plakette und andere Auszeichnungen. Zwischen 1989 und 1996 saß die Schriftstellerin auch auf dem Stuhl Nummer 13 der Svenska barnoksakademien.
Copyright: Herbert Kårlin
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