9 oktober 2012

Dagmar Lange wird zu Krimiautorin Maria Lang

Dagmar Lange wurde am 31. März 1914 in Västerås geboren und starb am 9. Oktober 1991 in Nora, einem Ort, in dem auch zahlreiche ihrer Kriminalromane spielen. Da ihr Vater, der Redakteur in Västerås war, bereits starb als Dagmar Lange drei Jahre alt war, wuchs sie erst allein mit ihrer Mutter auf, die dann jedoch ein zweites Mal heiratete, so dass Dagmar zwei Stiefgeschwister bekam.

Dagmar Lange legte im Jahr 1933 die Hochschulreife ab und studierte anschließend an der Universität Stockholm Literaturwissenschaft, ein Studium, das sie 1946 mit einem Doktorat abschloss. Von 1948 bis 1974 arbeite Dagmar Lange an der Nya Elementarskolan für Mädchen in Stockholm, wobei sie auch in der Schule wohnte.


Gleichzeitig als Dagmar Lange in der Schule zu arbeiten begann, begann sie auch Kriminalromane zu schreiben, allerdings nicht unter ihrem wahren Namen, denn während sie für die Schülerinnen Dagmar Lange blieb, wurde sie für die Liebhaber von Kriminalromanen Maria Lang. Und bereits 1949 erschien dann ihr erster Krimi mit dem Titel Mördaren ljuger inte ensam unter dem Pseudonym Maria Lang.

Dieser erste Kriminalroman der Autorin erregte bedeutendes Aufsehen, da sich die Lösung des Mordes hinter einem heimlichen lesbischen Verhältnis verbarg, das im Rahmen des Buches einen bedeutenden Platz einnahm und für die Zeit geradezu eine Provokation war, da Homosexualität gerade einmal seit fünf Jahren erlaubt war, aber immer noch als psychische Krankheit eingestuft wurde.

Ab diesem Jahr schrieb Maria Lang jedes Jahr einen Kriminalroman, wobei die Morde sehr häufig sexuelle Motive hatten oder zumindest in einer intimen Beziehung von zwei Personen zu suchen sind. Die Handlungen, die, mit einer einzigen Ausnahme, immer vom intellektuellen Detektiv Christer Wijk gelöst werden, zeigen sich grundsätzlich logisch und sind geradlinig konstruiert.

Maria Lang schrieb insgesamt 42 Kriminalromane, eine Novellensammlung,  eine Autobiografie und vier Jugendbücher, also sechs Werke in denen Christer Wijk nicht vorkommt. Die Handlungen sehr vieler ihrer Bücher spielen in der erfundenen Stadt Skoga, die jedoch nichts anderes als ein Synonym für Nora in Bergslagen ist, dem Ort, in dem sie auch von 1979 bis zu ihrem Tod im Jahre 1991 lebte.

Während Maria Lang in ihren ersten Büchern Nora noch verformte, ging sie sehr bald darauf über echte Straßen zu nennen, den Ort  und gewisse Häuser zu beschreiben und selbst echte Personen aus Nora mit in die Krimis einfließen zu lassen, was auch dazu führte, dass noch heute Krimiwanderungen Maria Lang in Nora angeboten werden.

Maria Lang war von 1971, dem Gründungsjahr der Kriminalakademie, bis 1973 im Rat der Svenska Deckarakademin, die sie jedoch aus internen Gründen freiwillig verließ.

In Nora war Maria Lang wegen ihren langen nächtlichen Spaziergängen bekannt, die sie auf der Suche nach Material durch die Straßen der Kleinstadt führten und ihr dabei halfen der Stadt in ihren Büchern einen persönlichen Charakter zu geben.

Copyright: Herbert Kårlin

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