24 oktober 2012

Lars Widding, der Vielschreiber des 20. Jahrhunderts

Lars Widding wurde am 31. Oktober 1924 in Umeå geboren und er starb am 3. März 1994 in Stockholm. Der Autor wuchs in Umeå auf, wo sein Vater als Rechtsberater arbeitete. Nach der Hochschulreife in seinem Heimatort, ging Widding nach Stockholm um dort zwischen 1946 und 1950 an der Universität zu studieren.

Lars Widding, der seinen Arbeitgebern immer die Treue hielt, hatte im Privatleben etwas weniger Beständigkeit, denn er war dreimal verheiratet. Die erste Ehe mit Ulla Fredriksson, die er noch Student einging, dauerte von 1947 bis 1970. Zwischen 1975 und 1987 war er dann mit der Kulturanthropologin Anita Jacobson verheiratet und zwischen 1987 bis zu seinem Tod im Jahre 1994 mit der Schauspielerin Fillie Elsava Lyckow.


Unmittelbar nach seinem Studium begann Lars Widding beim Expressen zu arbeiten, eine Tätigkeit, die er, neben seiner Arbeit als Schriftsteller, bis 1985 fortsetzte. Mit Ausnahme seiner ersten drei Bücher, die die Jugend des Schriftstellers zum Thema haben, seiner Autobiografie Min historia und seiner Kleinstadtchronik Pigan och härligheten, die in vier Bänden das Umeå seiner Jugend zum Thema haben, arbeitete Lars Widding nahezu ausschließlich mit geschichtlichen Themen.

Seinen literarischen Durchbruch hatte Lars Widding mit dem Buch Årstafrun, eine dreiteilige Romansuite, die er zwischen 1964 und 1966 veröffentlichte und die auf die 25 Bände des „Årstafruns dagbok“ aufbauen, also die Tagebücher von Märta Helena Reenstierna, die täglich einen Eintrag in ihr Tagebuch machte und dabei die gesamte Schicht Stockholms von ihrer Warte aus beschreibt, angefangen von den einfachsten Dienern bis zum Adel, der in den verschiedenen Salons verkehrte.

Bereits in diesem Buch, einem von über 50 Werken, die Lars Widding im Laufe seines Lebens schrieb, zeigt sich die Stärke des Schriftstellers, denn er kann geschichtliche Ereignisse so verarbeiten, dass sie spannend werden und nicht mehr als reine Geschichte aufgefasst werden. Lars Widding hält sich dabei an tatsächliche Ereignisse und taucht bei Årstafrun sogar nur als Erzähler der Geschichte auf, aber er gibt den Tagebüchern Leben.

Mehrmals verfügt Lars Widding über so viel Stoff, dass er aus einem Thema mehrere Romane macht. Eines dieser Beispiele ist die Karolinersviten in der er die schwedischen Soldaten und ihr Leben unter den Königen Karl XI. und Karl XII. zum Leben erweckt, die Infanterie, die durch ihre blauen Uniformen mit goldenen Umschlägen in vielen Museen des Landes den historischen schwedischen Soldaten als solches darstellen.

Lars Widding gilt als einer der produktivsten schwedischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, der außer seiner Tätigkeit als Journalist beim Expressen und der Redaktion seiner über 50 Romane zusätzlich 13 Filmmanuskripte schrieb und ständig Aufträge von Radio und Fernsehen übernahm. Einige seiner Bücher wurden in andere nordische Sprachen und ins Englische übersetzt.

Copyright: Herbert Kårlin

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