7 oktober 2012

Gunnar Brusewitz, Naturerlebnisse in Wort und Bild

Am 7. Oktober 1924 wurde Gunnar Brusewitz als Sohn des Sekretärs Per-Emil Brusewitz und seiner Frau Fanny Andersson in Ekerö am Mälaren geboren. Der Schriftsteller starb am 10. Juli 2004 in Rimbo bei Norrtälje.

Bereits mit sechs Jahren kam Gunnar Brusewitz in eine Internatschule, wo er sich weniger mit anderen Schülern beschäftigte als vielmehr seine Liebe zur Natur und zum Zeichnen entdeckte, zwei Dinge, die ihn sein Leben lang nicht mehr verlassen sollten, auch wenn die Liebe zur Natur eventuell als Ersatz für ein normales Familienleben betrachtet werden muss.


Zwischen 1941 und 1945 studierte Gunnar Brusewitz an der Lena Börjessons skulpturskola und der Signe Barths målarskola in Stockholm Skulptur, Malerei und Grafik, eine Studium, das er 1949 an der Königlichen Akademie für freie Künste fortsetzte. Anschließend begann der Künstler für die Stockholms-Tidningen, das Svenska Dagbladet und die Upsala Nya Tidning zu arbeiten, sowohl als Zeichner als auch als Journalist.

Obwohl Gunnar Brusewitz in erster Linie als darstellender Künstler ausgebildet war, veröffentlichte er sein erstes Buch Jägarsång bereits 1950, das er natürlich auch gleichzeitig bebilderte. Dieses Werk sollte das erste von über 50 Büchern werden, die überwiegend Reiseschilderung sind oder in irgendeiner Weise eine Beziehung zur Natur haben. Der Schriftsteller hat in diesen Büchern durch die Verbindung von Worten und eigenen Bildern eine außerordentliche Nähe zur Natur und zu Naturbeobachtungen geschaffen, die unzähligen Schweden dabei geholfen haben die Umwelt mit neuen Augen zu betrachten und die schwedische Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken.

Das Gefühl für die Natur in seinen Zeichnungen brachte Gunnar Brusewitz allerdings mehr Aufträge als malender Naturkenner als als Autor, denn er wurde gebeten Carl von Linnés Landskapsresor zu bebildern, ebenso wie einige Werke von Frans G. Bengtsson. Er illustrierte Briefmarken, sprach im Fernsehen über Naturerlebnisse und realisierte einige Naturfilme. Da er tausende von Bildern malte, die man heute zum Teil auch in einigen der größten Museen der Welt betrachten kann, muss man sich fragen, wo Brusewitz die Zeit fand selbst noch so zahlreiche Bücher zu schreiben, da er im Durchschnitt jedes Jahr ein neues Buch vorlegte.

Eines seiner bekanntesten Reisebücher gab Gunnar Brusewitz nach seiner Polarreise mit dem Forschungsschiff Ymer heraus, denn in Arktisk sommar findet man alle Eindrücke einer einzigartigen Natur, die Brusewitz als Expeditionsleiter sammeln konnte. Die persönlichen Illustrationen machen das Werk zu einem individuellen Erlebnis, das man mit Hilfe der Fotografie kaum erreichen kann, da man bei einer Illustration keine Sekundenaufnahme macht, sondern aus der Erinnerung eine einzigartige Aufnahme schaffen kann.

Mit 70 Jahren begann Gunnar Brusewitz dann seine Memoiren zu schreiben, die dem Leser in drei Bänden seine ganze Lebensgeschichte näherbringen. 1994 erschien Vågens bar, 1996 Den otåliga pennan und 1998 schloss er die Serie mit Upptecknat och nedskrivet ab.

Copyright: Herbert Kårlin

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