29 oktober 2012

Lars Gyllensten, philosphische Gedanken zum Alltagsleben

Lars Gyllensten wurde am 12. November 1921 als Sohne des Direktors Carl Gyllensten und Ingrid Rangström in Stockholm geboren und starb am 25. Mai 2006 um Karolinska Universitätskrankenhaus ebenfalls in der schwedischen Hauptstadt.

Bevor sich Lars Gyllensten dazu entschied hauptberuflich als Schriftsteller zu arbeiten, arbeitete er erst als Arzt an der Universitätsklinik und später als Assistenzprofessor am Karolinska Institut in Stockholm. Mehrere seiner literarischen Werke erschienen jedoch schon während seiner Studienzeit, allen voran das lyrische Werk Camera obscura, das er zusammen mit Torgny Greitz unter dem Pseudonym Jan Wictor veröffentlichte.


Lars Gyllensten führte seit seiner Studentenzeit ein Parallelleben als Schriftsteller und Arzt, wobei seine Werke bereits sehr früh offiziell sehr hoch eingestuft wurden, weswegen er schon 1966 auf den Stuhl Nummer 14 der Svenska Akademien gewählt wurde, wo er Ragnar Josephson nach seinem Tod folgte. Ebenfalls noch bevor er hauptberuflich Schriftsteller wurde, war er auch Mitglied des Nobelkomitee geworden. Später wurde Lars Gyllenststen zusätzlich in den Vitterhetsakademien und die Kungliga Vetenskapsakademien gewählt. Lars Gyllensten verließ allerdings, gemeinsam mit Kerstin Ekman und Werner Aspenström, die Svenska Akademien aus Protest dagegen, dass sich die Akademie weigerte Ayatolla Khomeini zu kritisieren.

Der Lyrikband Camera obscura war aus mehreren Gründen eine Schlüsselwerk des Autors, denn als der Lyrikband 1946 erschien, wurde er wegen seiner literarischen Leistung von Kritikern gelobt, aber als wenig später bekannt wurde, dass zwei Medizinstudenten in wenigen Stunden die Sammlung verfasst hatten um lediglich die Oberflächlichkeit die Lyrik dieses Jahrzehnts ironisierte, waren die Namen der beiden Autoren bekannter geworden als durch den Lob der Kritiker.

Von Beginn an war Lars Gyllensten ein sehr aktiver Autor, der sich von Beginn an bei seinen Werken an die Philosophie von Søren Kierkegaard anlehnte und die existentiellen Grundfragen des Lebens ins Zentrum stellte, was für ihn bedeutete einen übergreifenden Gott zu finden. Gyllensten versuchte in seinen Werken in die Tiefe der menschlichen Seele einzutauchen, was bei Romanen wie Carnivora oder Senilia am deutlichsten zu Tage tritt, aber diese Werke auch auf eine Ebene versetzt, die sie nicht allgemein zugänglich machen. Um dieses Problem auszugleichen, veröffentlichte Lars Gyllensten gegen Ende seines Lebens dann einige Romane, die er in einer etwas einfacheren Sprache formulierte. Unter diesen Romanen findet man I skuggan av Don Juan und Sju vise mästare om kärlek.

Als Lars Gyllensten den Litteraturfrämjamdets stora pris erhalten hatte, gab er 1973 seinen Beruf am Karolinska Institutet auf und begann nur noch als Schriftsteller zu arbeiten, wobei er sich dann jedoch nicht mehr nur auf das Schreiben verlegte, sondern er auch als Debatteur und in in der Presse aktiv wurde. Besonders bedeutend ist in diesem Zusammenhang zu sehen, dass Gyllensten seine Theorien auch in die Praxis übersetzte und sich aktiv in Verkehrsfragen, Umweltfragen und Fragen der Entwicklungshilfe  einmischte.

Wer einen Zugang zu Lars Gyllensten sucht, sollte mit seinen Memoiren Minnen, bara minnen beginnen in denen er seine Standpunkte verteidigt und auch seine Kritik gegenüber der Svenska Akademien und gegen Olof Lagercrantz darstellt.

Copyright: Herbert Kårlin

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