4 oktober 2012

Frans G. Bengtsson, Militärromantik und antidemokratische Gedanken

Frans Gunnar Bengtsson wurde am 4. Oktober 1894 auf dem Schloss Rössjöholm in Ribbingsfors als Sohn des Schlossverwalters Sven Bengtsson und seiner Frau Elsa Maria Ljunggren geboren und starb am 19. Dezember 1954 in Ribbingsfors.

Aus der Kindheit und der Jugend von Frans G. Bengtsson ist nicht sehr viel bekannt, außer dass er wegen chronischen Nierenproblemen immer wieder eine längere Zeit krank war und auf Grund der Krankheit keinerlei körperlichen Leistungen bringen durfte. Auf Grund dieser Krankheit wurde Bengtsson auch vom Militärdienst befreit, konnte allerdings auch keine akademische Laufbahn einschlagen.


Frans Gunnar Bengtsson begann 1912 ein Literaturstudium in Lund, ohne jedoch einem klaren Studienplan zu folgen, wobei er als Abschlussarbeit eine Übersetzung des Werkes Walden von Henry David Thoreau vorlegte und 1931 seine Studien mit dem höchst möglichen Niveau beendete.

Seine literarische Karriere begann Frans G. Bengtsson im Jahre 1923 mit der Gedichtsammlung Tärningkast, das von den Kritikern, im Gegensatz zu seinem zweiten Gedichtband, sehr positiv aufgenommen wurde, was jedoch dazu führte, dass der Schriftsteller dadurch seine stärkste Seite entdeckte und vor allem Essays zu schreiben begann. Seine Essays wurden auf Grund seines historischen Wissens und der ausgewählten Stilistik viel gelesen und als Meisterwerke betrachtet.

Die größten Erfolge hatte Frans G. Bengtsson allerdings mit zwei anderen Werken, die heute noch eine bedeutende Leserschicht anziehen. Das erste Werk behandelt das Leben und die Kriegszüge des schwedischen Königs Karl XII., das 1935 und 1936 in zwei Bänden  mit insgesamt 652 Seiten erschien und den König nahezu zum bedeutendsten Herrscher Schwedens macht. Das zweite Werk erschien ebenfalls in zwei Bänden, wobei es sich bei Röde Orm um zwei Abenteuerromane handelt, die während der Zeit der Wikinger spielen und seit der ersten Erscheinung in den Jahren 1941 und 1945 immer wieder neu aufgelegt werden und zu den bedeutendsten schwedischen Bücher des vorigen Jahrhunderts gelten. 

Frans G. Bengtsson wird auf Grund aller seiner Werke als Militärromantiker bezeichnet, obwohl er selbst nicht einmal den Militärdienst leistete, und in mehreren Essays brechen auch extrem rassistische und antidemokratische Meinungen des Schriftstellers hervor. Dennoch ist es nicht ganz einfach Bengtsson in die Liste der rechtsextremen Autoren einzuordnen, da er sich bei anderen Veröffentlichungen deutlich gegen totalitäre Regierungen ausspricht und die Hauptfigur in Röde Orm der Jude Salaman spielt, der in jedem Zug als sympathisch und positiv empfunden wird.

Der etwas gespaltene Charakter des Schriftstellers wird auch an einigen seiner Briefe, die nach seinem Tod veröffentlicht wurden, deutlich, denn als ein norwegischer Verlag einige kleinere Änderungen für die norwegische Ausgabe vorschlug, damit das Buch besser verkauft werden kann, zog Bengtsson die Genehmigung zur Übersetzung mit den verletzendsten Worten zurück, die er vermutlich formulieren konnte. Eine sehr ähnliche Erfahrung musste auch ein Verleger aus Prag machen, das damals von Deutschland besetzt war.

Copyright: Herbert Kårlin

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