30 oktober 2012

Maria Fagerberg und die Schicksale des Alltags

Maria Fagerberg wurde am 30. Oktober 1967 in Nyköping geboren, wo sie auch aufwuchs bevor sie in Linköping studierte, der Stadt, in der sie heute noch mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen lebt.

Die Schriftstellerin studierte an der Universität Linköping schwedische Literaturwissenschaft, Geschichte, Englisch und Pädagogik. Anschließend ergänzte sie ihr Studium mit einer Direktorenausbildung an der gleichen Universität. Gegenwärtig ist Maria Lehrerin und Rekto an der Volksuniversität in Linköping, wobei sie die Schriftstellerei immer noch als Nebenberuf ausübt.


Im Jahre 2003 erschien Maria Fagerbergs erster Roman, dem sie den Titel Svart Dam gab und die Literaturkritiker sowohl vom Inhalt her als auch mit ihrem Stil überzeugte. Svart Dam ist die Geschichte einer jungen Frau, die von einer Sekunde zur anderen in den Wartesaal des Todes gesetzt wird und dadurch ihr Leben, aber auch das der Tochter und des Ehemannes von einer anderen Warte aus betrachtet und mit einer neuen Realität konfrontiert wird.

Wie bereits bei diesem ersten Buch Svart Dam, so greift Maria Fagerberg auch bei ihren folgenden drei Romanen auf die Alltagsschicksale von Menschen zurück, die am Rande der Gesellschaft stehen und deren Erlebnisse zu Tabuthemen gehören über die man nicht spricht und deren persönliche Entwicklung man oft kaum wahrnimmt, obwohl die Anzeichen schon lange sichtbar sind.

Bei ihrem zweiten Roman Till Hemlandes aus dem Jahre 2004 werden neun Personen vom Bürgerkrieg überrascht, der für sie mit dem Aufwachen am Morgen das Leben verändert. Alle handelnden Personen haben den Bürgerkrieg gemeinsam, aber sie verarbeiten ihn auf eine eigene, sehr persönliche Weise.

Zwei Jahre später folgt der Roman Skärvor från himlen, die Geschichte von zwei Personen, die beide in einer verlorenen Welt leben, da sie sich Träume erfüllen wollen, die man nicht erfüllen kann, weil jeder Schritt den sie gehen vom Ziel des Traumes entfernt und ihre Entscheidungen in Frage stellt.

Maria Fagerbergs bisher letzter Roman Lingonstigen aus dem Jahre 2009 zeigt erneut wie zerbrechlich eine Familie ist und wie schnell das Glück einer Familie in tausend Scherben zerbricht, wenn nur eines der Glieder seine persönlichen Probleme allein austragen will wie im Fall von Lingonstigen, wo eine 15-jährige sich plötzlich selbst schneidet und niemand die Vorzeichen erkannte.

Maria Fagerströms Bücher sind keine unterhaltsamen Romane, da sie alle ein unbehagliches Gefühl beim Leser zurücklassen, da sich der Leser betroffen und machtlos fühlt, zumal die Schriftstellerin über Dinge schreibt, die jeden plötzlich unvorbereitet treffen können und damit dem gesamten Leben eine Wendung geben.

Copyright: Herbert Kårlin

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