13 september 2012

Gunder Andersson, ein linker Autor der Sport zu Literatur macht

Gunder Andersson wurde am 13. September 1943 im kleinen Dorf By im südöstlichen Dalarna geboren, einem Ort, der umgeben von einem Bergwerksgebiet ist, das jedoch den Ort nie berührte. In einem autobiographischen Beitrag in Dalkulan wundert sich der Autor, dass er keinerlei Erinnerungen und Bindungm mehr zu By hat ohne jedoch eine Antwort zu finden.

Neben seinen verschiedenen Tätigkeiten als Arbeiter besuchte Gunder Andersson das Abendgymnasium um anschließend die Revolte der 60er Jahre an der Universität zu erleben. Leider ist der Autor über diese Zeit und seinen konkreten Werdegang sehr verschwiegen, so dass seine Geschite eigentlich erst in den 70er Jahren beginnt.


Ende der 60er oder zu Beginn der 70er Jahre begann Gunder Andersson freiberuflich für mehrere Zeitungen zu schreiben, insbesondere über kulturelle Themen, auch wenn dabei immer eine gewisse Kritik zu finden war, weil sich Gunnar Andersson nicht der Norm der Zeit anpasste, sondern als Linker auch das linke elitäre Streben sowohl in Politik als auch dem kulturellen Leben kritisierte.

Als Gunder Andersson dann 1973 seine erste Novellensammlung Över skaklarna auf den Markt brachte, war deshalb auch die Kritik an der sozialdemokratischen Bewegung Schwedens im Vordergrund, denn im Laufe des Buches macht man eine Reise vom Volk zur Intelligenzia und entdeckt den Mangel an Kontakt mit den Arbeitern, der einsetzt sobald man eine bestimmt Stufe überschritten hat.

Die Bücher, die Gunder Andersson während der 70er Jahre veröffentlicht sind dann eine Mischung aus Roman, Sozialkritik und Humor, was dazu führt, dass sich Gunder der Schriftstellergruppe Fyrskrift anschließt, die zum Ziel hat die Arbeiterliteratur Schwedens zu modernisieren. In diesem Rahmen arbeitet er vor allem an den Anthologien Vägarbete von 1985 und Vägval von 1987 mit, ohne dass die Gruppe jedoch wirklich an Bedeutung gewinnt.

Parallel zu dieser Arbeiterliteratur beginn Gunder Andersson auch Gedicht über die Exklusion zu schreiben, schildert Menschen und Milieu aus Dalarna, bis er in den 90er Jahren einen völlig neuen Weg einschlägt, der ihm eine eigene Rolle innerhalb der schwedischen Literaturgeschichte gibt, denn der Autor beginnt Essais und Novellen zu schreiben in denen Sport das zentrale Thema ist, eine Entwicklung, die Gunder Andersson bis heute beibehält.

Zwei seiner Erzählungen aus den 90er Jahren wurden in Filme verwandelt. Nadja, der erste Film, handelt von einem 7-jährigen Mädchen, das am Meer in eine Schwimmschule geht, auch wenn sie überzeugt ist schwimmen zu können, denn sie hat die Technik im Trockenen gelernt. Als sie ihre Trockentechnik vor anderen vorführt, wird sie das Gespött der Gruppe.

Der zweite Film heißt Dubbel-8 und schildert die Träume von Jugendlichen, die auf dem Dorf aufwachsen und von ihren teils hochgesteckten Zielen träumen, Geschichte die sich noch heute in jedem schwedischen Dorf wiederholen.

Copyright: Herbert Kårlin

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