3 september 2012

Vilhelm Ekelund, zwischen Poesie, Prosa und Philosophie

Vilhelm Ekelund wurde am 14. Oktober 1880 in Stehag in Skåne (Schonen) geboren und starb am 3. September 1949 in Saltsjöbaden. Ekelund wird in der schwedischen Literatur oft als Poet, Schriftsteller und Aphoristiker dargestellt, wobei sich alle drei Begriffe in seinen Werken verflechten, da alle seine Werke der geistigen Linie Emanuel Swedenborgs folgen, poetisch den gleichen Weg gehen wie die Poesie von Ola Hansson und, vor allem bei späteren Werken des Autors, auch der Einfluss von Friedrich Nietzsche und dem Taoismus zu spüren sind.

Otto Vilhelm Ekelund trat ab dem Jahre 1900 in die Öffentlichkeit, wobei er in diesem Jahr nicht nur beim Studentenkalender I skilda färger in Lund aktiv wurde, sondern auch seine erste Gedichtsammlung Vårbris auf den Markt kam. Ab 1901 begann Ekelund dann für die Malmö-Tidningen Literaturkritik zu schreiben und in kurzem Rhythmus veröffentlichte der Autor dann sieben weitere Gedichtbände, bevor er im Jahre 1906 die Lyrik hinter sich ließ und seinen Weg mit Dithyramber i aftonglans zur lyrischen und mystischen Prosa fand.


Nach einer Schlägerei mit einem Regionalpolitiker, weswegen er zu einem Monat Gefängnis verurteilt wurde, verließ Vilhelm Ekelund Schweden noch bevor das Urteil vollstreckt werden konnte nach Berlin, eine Stadt, die ihn zu den modernen literarischen und philosophischen Strömen eines aufstrebenden Deutschlands führte und zu einer stattlichen Anzahl an Romanen führte, unter anderem zu seinem Werk Tyska utsikter. In den Prosawerken und Essays, die Vilhelm Ekelund in dieser Zeit schrieb, spürt man deutlich den Einfluss von Nietzsche, Hölderlin und der asiatischen Philosophie, die nach der Jahrhundertwende in den literarischen Kreisen Berlins eine wichtige Rolle spielten.

Im Jahre 1912 zog Vilhelm Ekelund dann nach Kopenhagen, wo er sich bis 1921 niederließ, bevor er letztendlich nach Schweden zurückkehren konnte. In Kopenhagen kommt zu den philosophischen Gedanken des Autors eine neuer Aspekt hinzu, nämlich der Einfluss des Kapitalismus auf die Literatur und die Angst davor seinen Idealismus und seine Freiheit der Marktwirtschaft und den Verlegern verkaufen zu müssen. Diese Angst des Autors führte letztendlich auch dazu, dass sich Freunde Ekelunds zu einem Verband zusammenschlossen und dann die Bücher des Schriftstellers als unabhängiger Verlag auf den Markt brachten, was bedeutete, dass Vilhelm Ekelund sich in seinen Werken weiterhin frei entfalten konnte, ohne dass ein Verlagsleiter oder ein Lektor ihre Meinung durchsetzen konnten.

Gegen Ende seines Lebens konzentrierte sich Vilhelm Ekelund immer mehr auf Aphorismen und verkürzte dadurch seine Aussagen auf kompakte kurze Sätze, was sowohl Kritiker als auch seine Leser stark verunsicherte und sich auch auf die sehr gering werdenden Verkaufszahlen auswirkte. Einige dieser Werke musste der Autor sogar vollkommen auf eigene Kosten verlegen.

Sieben Werke von Vilhelm Ekelund erschienen noch posthum zwischen 1951 und 1961. Seinen Nachlass kann man in der Universitätsbibliothek in Lund konsultieren. Die Svenska Akademien bietet sein Gesammelten Gedichte als PDF-File an.


Copyright: Herbert Kårlin

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