1 september 2012

Gunnar Bohman, mit der Laute zum Weltruhm

Gunnar Bohman wurde am 1. September 1882 in Göteborg geboren und starb am 6. Januar 1963 in Stockholm, wo er den größten Teil seines Lebens verbracht hatte. Bohman war Poet, schrieb Lieder, interpretierte Carl Michael Bellman, komponierte, war Schauspieler und zählt mit zu den  besten Spielern der klassischen Laute Schwedens. Sein Einfluss als Skalde, beziehungsweise Poet oder Dichter, war nicht sehr bedeutend, wenn man davon absieht, dass ihm gerade diese Fähigkeit eines Poeten zu seinen Gesamtleistungen verhalf.

Der Vater Gunnar Bohmans war Großhändler für Kurzwaren in Göteborg, weshalb es für Gunnar logisch war die Handelshochschule der Stadt zu besuchen um das Geschäft des Vaters zu übernehmen. Vielleicht wäre er auch diesen Weg gegangen, wenn seine Freunde nicht gerade Arosenius, Gerhard Henning und Ole Kruse gewesen wären, die ihm die Welt des Theaters näher brachten, die Gunnar Bohman weitaus mehr faszinierte als der Verkauf von Kurzwaren und Buchhaltung. Gunnar gab daher den Handel auf und studierte bei Elin Svensson in Stockholm Gesang und Musik.

Bereits 1904 wurde Gunnar Bohman dann von der Operettengesellschaft Anna Nories im Lilla Teatern in Stockholm angestellt. In Stockholm lernte der Künstler dann auch seine Frau, Signe Erikson, kennen, die zu jener Zeit bereits als Porträtmalerin arbeitete. Die beiden heirateten im Jahre 1909, ein Jahr nach dem Tod des Vaters von Gunnar.

Im Jahre 1911 trat Gunnar Bohman erstmals als Sänger zur selbst gespielten Laute auf und zwei Jahre später interpretierte er in Stockholm und Berlin mit sehr großem Erfolg Carl Michael Bellman. Im Anschluss ging er mit seinem Bellman-Repertoire auf Tournee in Skandinavien, in Deutschland und schließlich den USA. Zwischen 1915 und 1919 war Gunnar Mitglied des Cabarets Läderlappen, wo er Mäzen von Evert Taube wurde, dem er damit den Weg zur Weltbühne öffnete.

Erst im Jahre 1928 wurde Gunnar Bohmans erste Gedichtsammlung bei Bonniers veröffentlicht, wobei „Det bor en längtan i hjärterot“ bei den Kritikern wenig Beachtung fand, da man Bohman wenig als Schriftsteller oder Poeten betrachte als vielmehr als Musiker. Es dauerte daher mehrere Jahre bis der Verlag Katharsis im Jahre 1954 erneut einen Gedichtband des Künstlers veröffentlichte.

Ebenfalls weniger bekannt wurden seine Lieder zu Kalle und Ada, zwei Figuren Göteborgs, die das Ende des 19. Jahrhunderts in der Stadt prägten und bis heute eine wichtige Rolle in Göteborg spielen. Die Sammlung der Lieder wurde in der Ausgabe von 1939 von Folke Persson mit Motiven Göteborgs illustriert und entwickelte sich zu einem Zeitdokument der westschwedischen Stadt.

Ab 1941 leitete Gunnar Bohman eine Fernschule und wollte auf diese Weise einem breiten Publikum das Spielen von Gitarre und Laute beibringen. Über den Erfolg der Schule ist wenig bekannt. Gunnar war sein Leben lang auch ein begeisterter Amateurfotograf und hinterließ hunderte von Bildern, die vor allem die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentieren.

Eine historische Aufnahme von Gunnar Bohman (Laute und Gesang): "Movitz blåste en konsert"

Copyright: Herbert Kårlin

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