19 september 2012

Hjalmar Bergman und die fiktive Stadt Wadköping

Hjalmar Bergman wurde am 19. September 1883 als Sohn des Bankangestellten Claes Bergman und seiner Frau Fredrique Bergman in Örebro geboren und starb am 1. Januar 1931 an einer Mischung aus Drogen und Alkohol in Berlin.

Da Hjalmar Bergman bereits als Kind sehr dick war, gehörte er zu jenen, die permanent gemobbt wurden und eine relativ schwere Kindheit hatten, was sich sauch ein Leben lang in seiner labilen psychischen Verfassung deutlich machte. Die Situation, dass er sich während der Pubertät weder für Frauen noch für Männer entscheiden konnte, erschwerte die Situation zusätzlich.


Nach der Hochschulreife verbrachte Hjalmar Bergman ein Jahr in Italien, wo er vermutlich auf die Idee kam sich der Schriftstellerei zu widmen, denn nach seiner Rückkehr nach Schweden schrieb er im Jahre 1905 das Drama Maria, Jesu moder, das allerdings von der literarischen Welt nicht einmal bemerkt wurde.

Erst nachdem er dann 1908 Stina Lindberg geheiratet hatte, begann Hjalmar Bergman wieder ein einem neuen Werk zu arbeiten. Der Roman Hans nåds testamente, der mehrere Jahre später auch verfilmt wurde, leitete seine Karriere als lokaler Schriftsteller der Region Bergslagen ein und hatte einen mäßigen Erfolg, der daraus zu erklären ist, dass seine frühen Bücher das Publikum verblüfften und die Kritiker die Werke zerrissen. Da Bergmans Stil sich so ausdrückte, dass er das Innenleben einer handelnden Person am Äußeren ausdrückte, zum Beispiel seinen Bewegungen und Handlungen, waren die Romane nicht für eine oberflächliche Lektüre geeignet, was man bei einem Lokalautor allerdings erwartete.

Der Durchbruch kam für Hjalmar Bergman mit seinem Roman Markurells i Wadköping, der im Jahre 1919 erschien, zu einer Zeit, als der Schriftsteller bereits durch die Verfilmung von Hans nåds testamente bekannter geworden war, aber auch deshalb, weil die Leser in diesem Roman Örebro erkennen konnten und Bergman einen humoristischen Stil benutzte, den die Leser auch besser verstehen konnten. Mit der Museumsstadt Wadköping in Örebro wurde dieses Werk unsterblich gemacht.

In dieser Zeit begann Hjalmar Bergman auch immer mehr nach Alkohol und Drogen zu greifen, was sich erstaunlicherweise nicht auf seine produktive Leistung auswirkte, denn einige seiner bekanntesten Werke wie Farmor och Vår Herre oder Chefen Frau Ingeborg schrieb er zu einer Zeit als er nur selten nüchtern war. Eine Erklärung für die Flucht in Drogen und Alkohol kann seine öffentlich unterdrückte Homosexualität gewesen sein, denn trotz der Ehe mit Stina Lindberg hatte der Schriftsteller zahllose homosexuelle Verhältnisse, überwiegend mit jüngeren Männern.

Während der Filmarbeiten lernte Hjalmar Bergman auch den damals sehr bekannten schwedischen Schauspieler Gösta Ekman kennen mit dem ihn eine gewisse Freundschaft, aber aber auch die Liebe zu Drogen, verband. Aus dieser Verbindung entstand im Jahre 1930 das letzte Buch Hjalmar Bergmans, das unter dem Titel Clownen Jac bekannt wurde und eine Mischung aus einer Biografie von Gösta Ekman und der Autobiografie des Verfassers ist. Das Grundthema des Buches kreist darum, dass beide Künstler im Leben eine Maske tragen müssen.

Copyright: Herbert Kårlin

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