26 april 2013

Axel Krook, der Meinungsmacher des 19. Jahrhunderts

Axel Krook wurde am 9. August 1831 als Sohn des Kaufmanns Anders Georg Krook und dessen Frau Fredrika Sager in Sölvesborg geboren und starb am 26. April 1893 in Göteborg. Krook war ab 1855 mit Selma Madelaine Warberg verheiratet.

Da über die Kindheit und die Jugend von Axel Krook nahezu nichts bekannt ist, beginnt seine Biographie mit seiner Hochschulreife in Lund, der Stadt in der er 1850 ein Medizinstudium begann, das er auch mit einem ersten Examen abschloss, obwohl er sich diesem Studium wenig widmete, da er sich von der schöngeistigen Literatur angezogen fühle und dieser sehr viel Zeit widmete.


Stich: Schwedisches Reichsarchiv

Bereits 1851 schloss sich Axel Krook einer Gruppe literarisch interessierter Studenten der Universität Lund an, die die Gesellschaft Sjustjärnan gründeten. Nicht ganz klar ist dabei ob Krook oder Viktor Rydberg dabei die treibende Kraft war, aber sicher ist, dass beide eine wichtige Rolle innerhalb der Gesellschaft einnahmen. Sjustjärnan musste allerdings bereits ein Jahr später seine Aktivitäten einstellen, da sowohl Krook als auch Rydberg die Universität, aber auch Lund, aus finanziellen Gründen vorübergehend verlassen mussten.

Ab 1854 arbeitete Axel Krook für die sehr progressiven Zeitungen Allmänna tidningen und der umstrittenen antisemitischen Folkets röst. Im gleichen Jahr begann Krook zusätzlich Märchen im Stil von Hans Christian Andersen zu schreiben, zum Beispiel Skogsflickans sagor, und er arbeitete an satirischen Lustspielen unter denen Blekingsflickan und En julafton i Blekinge am bekanntesten wurden, Stücke, die im Humlegårdsteatern und dem Södra teatern in Stockholm aufgeführt wurden.

In den ersten Jahren seiner journalistischen Aktivität arbeitete Axel Krook bei verschiedenen Zeitungen ohne jedoch davon leben zu können - bis er 1859 nach Göteborg zog. Nur ein Jahr nach seinem freiberuflichen Beginn bei der Göteborgs-Posten wurde er dort fest angestellt und konnte seine Arbeit als Telegraphieassistent aufgeben.

In Göteborg nahm Axel Krook seine Beziehungen zu Viktor Rydberg unmittelbar wieder auf und traf den Journalisten und späteren Reichstagspolitiker Sven Adolf Hedlund. Gemeinsam wurde die Gruppe als die treibende Kraft des politischen und literarischen Geschehens Göteborgs betrachtet, deren Einfluss jedoch weit über die Grenzen Westschwedens hinausreichten.

Noch in den 60er Jahren engagierte sich der nach wie vor liberal-konservative Axel Krook in der Arbeitervereinigung und führte dort eine Krankenkasse, eine Begräbniskasse und andere Neuerungen ein. 1868 gründete Krook dfann die Zeitung Arbetare, ohne jedoch seine Tätigkeit bei der Göteborgs-Posten aufzugeben.

Die literarische Aktivität Krooks war in den 60 und 70er Jahren sehr beschränkt, da er politisch sehr aktiv war. Bedeutend aus dieser Zeit sind lediglich seine beiden Werke Tro och otro aus dem Jahre 1864 und Sokrates, das zwei Jahre später erschien, da sich Krook in diesen beiden Werken kritisch zur Religion ausdrückte und damit stark kritisierte Bücher vorlegte, deren Ziel und Inhalt erst Jahrzehnte später erfasst wurde.

Um den Mangel an literarischer Arbeit zu kompensieren, schrieb Axel Krook in dieser Zeit allerdings hunderte von Rezensionen überwiegend über ausländische Werke und beeinflusste damit das kulturelle Denken Schwedens in sehr bedeutendem Masse, denn Krook schrieb nicht nur über Literatur, sondern auch über Musik, Kunst, Theater und alle anderen kulturellen Bereiche. Parallel dazu schrieb der Journalist und Schriftsteller in dieser Epoche auch einige kurze Theaterstücke, die er für eine von ihm geplante  Arbeiterbühne vorsah, aber weder die Idee des Arbeitertheaters zeigte einen größeren Erfolg, noch seine Theaterstücke, die er unter dem Pseudonym Nils Andersson veröffentlicht hatte, da die Stücke schnell geschrieben und entsprechend oberflächlich waren.

Der Erfolg und die Vielseitigkeit von Axel Krook verhinderte gewissermaßen einen bedeutenden Erfolg als Schriftsteller. Wenn man seine Aktivität der 70er Jahre betrachtet, so stellt man fest, das er Mitgründer der Göteborger Volksbank und dessen Direktor war, dass er künstlerischer Direktor des Stora Teatern in Göteborg war, im Stadtrat saß, als Journalist arbeitete und zusätzlich Novellen, Gedenkschriften und anderes für das Svenska familj-journalen und den Svea-Kalender schrieb. Nebenbei war Krook auch noch als Übersetzer tätig.

Die Rolle von Axel Krook innerhalb der schwedischen Literaturgeschichte ist daher weniger in seiner Rolle als Literat zu sehen, da er in diesem Bereich nur wenige bedeutend Werke veröffentlichte. Seine Bedeutung liegt jedoch an seiner Arbeit ala Journalist, da er einer der bedeutendsten Autoren Ende des 19. Jahrhunderts war, der die Meinung der Schweden und ihre Einstellung zur Literatur bedeutend beeinflusste. In gewissen Jahren war es Krook der dem schwedischen Volk vorschrieb welche ausländischen Bücher übersetzt und gelesen werden sollten.

Copyright: Herbert Kårlin

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