Thomas Thorild wurde am 18. April 1759 als Sohn des juristischen Beamten Jöns Olsson und dessen Frau Börta Thomasdotter in Sverteborg im westschwedischen Bohuslän geboren und starb am 1. Oktober 1808 im deutschen Greifswald, nachdem er erst in Schweden und anschließend auch in Dänemark des Landes verwiesen worden war.
Da die Eltern von Thomas Thorild bereits 1761 starben, verbrachte Thorild seine Kindheit erst bei den Großeltern mütterlicherseits und anschließend bei seinem älteren Bruder in Kungälv. In der Schule in Kungälv zeigte Thorild eine so hohe Begabung, dass der Rektor auf ihn aufmerksam wurde, der wiederum der Bruder eines Direktors der Göteborger Ostindiengesellschaft war. Dieser nahm sich des begabten Schülers an und wurde über Jahre hinweg sein Gönner.
Da die Eltern von Thomas Thorild bereits 1761 starben, verbrachte Thorild seine Kindheit erst bei den Großeltern mütterlicherseits und anschließend bei seinem älteren Bruder in Kungälv. In der Schule in Kungälv zeigte Thorild eine so hohe Begabung, dass der Rektor auf ihn aufmerksam wurde, der wiederum der Bruder eines Direktors der Göteborger Ostindiengesellschaft war. Dieser nahm sich des begabten Schülers an und wurde über Jahre hinweg sein Gönner.
Bereits im Gymnasium in Göteborg hatte die hohe Begabung von Thomas Thorild allerdings bereits auch den Nachteil, dass sich der Schüler für ein Genie hielt, eine Eigenschaft, die er sein Leben lang behalten sollte und dazu führte, dass Thorild immer glaubte anderen im Denken einen Schritt im Voraus zu sein und immer recht zu haben.
Im Jahre 1775 begann Thomas Thorild sein Studium an der Universität Lund, das er jedoch bereits nach einem Jahr abbrach um vorübergehend Privatlehrer auf dem Gut Rånnum zu werden. Als Thorild dann 1777 nach Lund zurückkehrt, bewies er mit seiner Rede Det ädla och sköna i vetenskapen seine immensen Kenntnisse in Philosophie, die insbesondere an die Denkweise von Jean-Jacques Rousseau und später auch Spinoza erinnern. In dieser Zeit begann auch seine Freundschaft mit Bengt Lidner und er wurde, ohne dort je ein Examen abzulegen, eine Art Legende zu der die Mehrheit der Studenten aufblickten.
Im Februar 1781 kam Thomas Thorild in Stockholm an, wo er sich an der Universität anfangs vor allem philosophischen Studien widmete, parallel dazu jedoch auch seine ersten Schritte als Skalde machte. Als die literarische Gesellschaft Utile Dulci einen Poesiewettbewerb ausschrieb, beteiligte sich Thorild mit zwei Gedichten, nämlich mit Passionerna und mit Ode till jurdbrukaren.
Da Thomas Thorild sich jedoch seine Einflüsse nicht bei nordischen Dichtern suchte, sondern sich von Edward Young, Friedrich Gottlieb Klopstock, Charles-Louis de Secondat Montesquieu, Jean-Jacques Rousseau und anderen beeinflussen ließ, erhielt er für Passionerna nur einen Ehrenpreis ohne Bedeutung, jedoch begleitet von einer Argumentation Johan Henric Kellgrens, der nicht nur das Gedicht abwertete, sondern auch schrieb, dass Neuerungen in der schwedischen Dichtkunst überflüssig seien und sein Gedicht daher nicht im schwedischen Geist geschrieben sei.
Die Folge war ein jahrelanger öffentlicher Streit zwischen Thomas Thorild und Johan Henric Kellgren, der sogar dazu führte, dass Thorild 1784 die Zeitschrift Den nya granskaren gründete in der er nicht nur den freien Vers verteidigte, sondern alle seinen modernen Ansichten verbreitete, die zu einer Weltreform führen sollten und Gedanken enthielt, die sich erst im 20. Jahrhundert realisierten. Eine der wichtigsten Reformen, die Thorild vorschlug, war die Freiheit des Wortes ohne jede Zensur, eine Utopie im auslaufenden 18. Jahrhundert.
Enttäuscht von Schweden ging Thomas Thorild im Jahre 1789 nach England, in der festen Überzeugung, dass man dort seinen Gedanken und Plänen offener gegenüberstehen würde, aber sehr schnell musste der Schriftsteller feststellen, dass er dort kaum etwas erreichen konnte und auch seine englischen Werke The Sermon of Sermons und True Heavenly Religion Restores, das von den Ideen Emanuel Swedenborgs beeinflusst war, halfen ihm nicht dabei dort anerkannt zu werden. Dies veranlasste ihn schließlich nach 18 Monaten wieder nach Schweden zurückzukehren.
Durch seine Abwesenheit war Kellgrens Macht in Stockholm gestiegen und Thomas Thorild gelang es kaum einen Fuß in der literarischen Welt Schwedens zu fassen, da die Stockholms-Posten, deren Mitgründer Kellgren war, mittlerweile volle Arbeit gegen Thorild geleistet hatte.
Mit En critik öfver critiker. Med utkast till en lagstiftning i snillets värld enstand im Jahre 1791 das Hauptwerk von Thomas Thorild, der sich hier nicht nur als ein Meister des Stils zeigt, neben seiner persönlichen Überschätzung, sondern auch als erbitterter Feind Kellgrens. Noch bevor jedoch der neu entstandene Streit zwischen Thorild und Kellgren ausgefochten war, veröffentlichte der Schriftsteller Det enda nötvändiga för et rikes financer, was zu einem weiteren Streit, dieses Mal mit Carl Gustaf af Leopold, führte, der sehr gut antworten konnte, was die Stellung Thorilds weiterhin schwächte.
Der Untergang wurde für Thomas Thorild dann jedoch sein Werk Om det allmänna förståndets frihet, das er an den König und den Adel richtete. In diesem Werk forderte der Schriftsteller nicht nur die absolute Pressefreiheit, sondern er forderte Herzog Karl auch auf im Interesse des Reiches die vier Stände abzuschaffen. Nun wurde Thorild als gefährlicher Revolutionär betrachtet, der das Volk zu einer Revolution im Stile der französischen Revolution führen könne. Die Schrift wurde unmittelbar beschlagnahmt und der Autor wurde für vier Jahre des Landes verwiesen.
Thomas Thorild verbrachte einen Teil des Jahres 1793 in Kopenhagen und schrieb dort das für die Zeit erneut revolutionäre Werk Om Qvinnokönets naturliga höghet und forderte bereits 100 Jahre bevor die Frauenbewegung in Schweden wirklich einsetzte, dass Frauen ein Recht auf eine freie Entwicklung haben müssen und als vollwertige Staatsbürger anerkannt werden müssen, da die Männer als Barbaren die Welt zerstört hätten und nur Frauen wieder einen Ausgleich bringen könnten. Da Thorild auch noch gleichzeitig forderte, dass für eine Verbindung zwischen Mann und Frau die Liebe entscheiden solle und das Werk auch noch gleichzeitig in Dänisch erschien, wurde Thorild auch aus Dänemark ausgewiesen.
Der nächste Aufenthaltsort Thomas Thorilds wurde dann Greifswald, wo er zum Universitätsbibliothekar mit Professortitel ernannt wurde. Dort veröffentlichte Thorild auch sein letztes Werk Handbok för omtänksamma hushåld i diäten, das jedoch kaum Aufsehen erregte.
Thomas Thorild war ein literarischer Revolutionär, der nur das Problem hatte sich selbst zu wichtig zu nehmen und daran glaubte, dass er mit seinen Schriften die Welt in kürzester Zeit verändern könne. Auch wenn viele seiner Visionen sich viel später als sinnvoll und richtig zeigten, so sah er sich als einen Messias und glaubte über dem Staatssystem zu stehen. Auch wenn seine Werke heute kaum noch revolutionär sind und sein Stil von einer Überheblichkeit zeugt, gehört er mit zu den weitsichtigsten Schriftstellern des 18. Jahrhunderts, der jedoch ein Jahrhundert zu früh geboren wurde.
Im Jahre 1775 begann Thomas Thorild sein Studium an der Universität Lund, das er jedoch bereits nach einem Jahr abbrach um vorübergehend Privatlehrer auf dem Gut Rånnum zu werden. Als Thorild dann 1777 nach Lund zurückkehrt, bewies er mit seiner Rede Det ädla och sköna i vetenskapen seine immensen Kenntnisse in Philosophie, die insbesondere an die Denkweise von Jean-Jacques Rousseau und später auch Spinoza erinnern. In dieser Zeit begann auch seine Freundschaft mit Bengt Lidner und er wurde, ohne dort je ein Examen abzulegen, eine Art Legende zu der die Mehrheit der Studenten aufblickten.
Im Februar 1781 kam Thomas Thorild in Stockholm an, wo er sich an der Universität anfangs vor allem philosophischen Studien widmete, parallel dazu jedoch auch seine ersten Schritte als Skalde machte. Als die literarische Gesellschaft Utile Dulci einen Poesiewettbewerb ausschrieb, beteiligte sich Thorild mit zwei Gedichten, nämlich mit Passionerna und mit Ode till jurdbrukaren.
Da Thomas Thorild sich jedoch seine Einflüsse nicht bei nordischen Dichtern suchte, sondern sich von Edward Young, Friedrich Gottlieb Klopstock, Charles-Louis de Secondat Montesquieu, Jean-Jacques Rousseau und anderen beeinflussen ließ, erhielt er für Passionerna nur einen Ehrenpreis ohne Bedeutung, jedoch begleitet von einer Argumentation Johan Henric Kellgrens, der nicht nur das Gedicht abwertete, sondern auch schrieb, dass Neuerungen in der schwedischen Dichtkunst überflüssig seien und sein Gedicht daher nicht im schwedischen Geist geschrieben sei.
Die Folge war ein jahrelanger öffentlicher Streit zwischen Thomas Thorild und Johan Henric Kellgren, der sogar dazu führte, dass Thorild 1784 die Zeitschrift Den nya granskaren gründete in der er nicht nur den freien Vers verteidigte, sondern alle seinen modernen Ansichten verbreitete, die zu einer Weltreform führen sollten und Gedanken enthielt, die sich erst im 20. Jahrhundert realisierten. Eine der wichtigsten Reformen, die Thorild vorschlug, war die Freiheit des Wortes ohne jede Zensur, eine Utopie im auslaufenden 18. Jahrhundert.
Enttäuscht von Schweden ging Thomas Thorild im Jahre 1789 nach England, in der festen Überzeugung, dass man dort seinen Gedanken und Plänen offener gegenüberstehen würde, aber sehr schnell musste der Schriftsteller feststellen, dass er dort kaum etwas erreichen konnte und auch seine englischen Werke The Sermon of Sermons und True Heavenly Religion Restores, das von den Ideen Emanuel Swedenborgs beeinflusst war, halfen ihm nicht dabei dort anerkannt zu werden. Dies veranlasste ihn schließlich nach 18 Monaten wieder nach Schweden zurückzukehren.
Durch seine Abwesenheit war Kellgrens Macht in Stockholm gestiegen und Thomas Thorild gelang es kaum einen Fuß in der literarischen Welt Schwedens zu fassen, da die Stockholms-Posten, deren Mitgründer Kellgren war, mittlerweile volle Arbeit gegen Thorild geleistet hatte.
Mit En critik öfver critiker. Med utkast till en lagstiftning i snillets värld enstand im Jahre 1791 das Hauptwerk von Thomas Thorild, der sich hier nicht nur als ein Meister des Stils zeigt, neben seiner persönlichen Überschätzung, sondern auch als erbitterter Feind Kellgrens. Noch bevor jedoch der neu entstandene Streit zwischen Thorild und Kellgren ausgefochten war, veröffentlichte der Schriftsteller Det enda nötvändiga för et rikes financer, was zu einem weiteren Streit, dieses Mal mit Carl Gustaf af Leopold, führte, der sehr gut antworten konnte, was die Stellung Thorilds weiterhin schwächte.
Der Untergang wurde für Thomas Thorild dann jedoch sein Werk Om det allmänna förståndets frihet, das er an den König und den Adel richtete. In diesem Werk forderte der Schriftsteller nicht nur die absolute Pressefreiheit, sondern er forderte Herzog Karl auch auf im Interesse des Reiches die vier Stände abzuschaffen. Nun wurde Thorild als gefährlicher Revolutionär betrachtet, der das Volk zu einer Revolution im Stile der französischen Revolution führen könne. Die Schrift wurde unmittelbar beschlagnahmt und der Autor wurde für vier Jahre des Landes verwiesen.
Thomas Thorild verbrachte einen Teil des Jahres 1793 in Kopenhagen und schrieb dort das für die Zeit erneut revolutionäre Werk Om Qvinnokönets naturliga höghet und forderte bereits 100 Jahre bevor die Frauenbewegung in Schweden wirklich einsetzte, dass Frauen ein Recht auf eine freie Entwicklung haben müssen und als vollwertige Staatsbürger anerkannt werden müssen, da die Männer als Barbaren die Welt zerstört hätten und nur Frauen wieder einen Ausgleich bringen könnten. Da Thorild auch noch gleichzeitig forderte, dass für eine Verbindung zwischen Mann und Frau die Liebe entscheiden solle und das Werk auch noch gleichzeitig in Dänisch erschien, wurde Thorild auch aus Dänemark ausgewiesen.
Der nächste Aufenthaltsort Thomas Thorilds wurde dann Greifswald, wo er zum Universitätsbibliothekar mit Professortitel ernannt wurde. Dort veröffentlichte Thorild auch sein letztes Werk Handbok för omtänksamma hushåld i diäten, das jedoch kaum Aufsehen erregte.
Thomas Thorild war ein literarischer Revolutionär, der nur das Problem hatte sich selbst zu wichtig zu nehmen und daran glaubte, dass er mit seinen Schriften die Welt in kürzester Zeit verändern könne. Auch wenn viele seiner Visionen sich viel später als sinnvoll und richtig zeigten, so sah er sich als einen Messias und glaubte über dem Staatssystem zu stehen. Auch wenn seine Werke heute kaum noch revolutionär sind und sein Stil von einer Überheblichkeit zeugt, gehört er mit zu den weitsichtigsten Schriftstellern des 18. Jahrhunderts, der jedoch ein Jahrhundert zu früh geboren wurde.
Copyright: Herbert Kårlin
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